- Eröffnung
Unfrieden ist in unserem Land, in unseren Herzen, im Miteinander von Völkern und Nationen.Wir sehnen uns nach einem Ende von Gewalt, Tränen und Leid.Und wollen umkehren zum Frieden.
- Ein Lied: „Gib Frieden Herr gib Frieden“ (EG 430)
1 Gib Frieden, Herr, gib Frieden, die Welt nimmt schlimmen Lauf. Recht wird durch Macht entschieden, wer lügt, liegt obenauf. Das Unrecht geht im Schwange, wer stark ist, der gewinnt. Wir rufen: Herr, wie lange? Hilf uns, die friedlos sind.
2 Gib Frieden, Herr, wir bitten! Die Erde wartet sehr. Es wird so viel gelitten, die Furcht wächst mehr und mehr. Die Horizonte grollen, der Glaube spinnt sich ein. Hilf, wenn wir weichen wollen, und lass uns nicht allein.
3 Gib Frieden, Herr, wir bitten! Du selbst bist, was uns fehlt. Du hast für uns gelitten, hast unsern Streit erwählt, damit wir leben könnten, in Ängsten und doch frei, und jedem Freude gönnten, wie feind er uns auch sei.
4 Gib Frieden, Herr, gib Frieden: Denn trotzig und verzagt hat sich das Herz geschieden von dem, was Liebe sagt! Gib Mut zum Händereichen, zur Rede, die nicht lügt, und mach aus uns ein Zeichen dafür, dass Friede siegt.
- Kyrie
Zu dir, Gott, Schöpfer der Welt, kommen wir, mit unserer Sorge um den Frieden.Wir schämen uns, weil wir zum Unfrieden beitragen: mit unserem Wirtschaften, mit unserem Lebensstil, durch rassistische Worte und nationalistische Politik .All das spaltet deine Schöpfung, zerstört deine Geschöpfe.Vergib uns unsere Schuld, Kyrie eleison.
Zu dir, Bruder Jesus, kommen wir.Du hast uns gezeigt, wie Frieden geht: Miteinander, füreinander. „Genug“ sagen und einfach leben. Die Schwachen und Kleinen im Blick. Lass uns deinem Ruf zu Buße und Umkehr folgen.Kyrie eleison.
Geistkraft des Friedens,erfülle uns mit bleibender Sehnsucht nach Frieden, nach Gerechtigkeit, nach Gottes Reich, das mitten unter uns ist. Hier und heute. Jetzt und überall. Amen.
- Wort aus dem Buch des Propheten Ezechiel 18,31f.
Werft von euch alle eure Übertretungen, die ihr begangen habt,
und macht euch ein neues Herz und einen neuen Geist.
Denn warum wollt ihr sterben, ihr vom Haus Israel?
Denn ich habe kein Gefallen am Tod dessen, der sterben müsste,
spricht Gott der HERR.
Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben.
- Bildmeditation zum Plakatmotiv „Umkehr zum Friede (von Pfarrerin Sabine Müller-Langsdorf)
Das Abziehbildchen kringelt sich.
Schwarze Taube auf blauem Grund.
Passend in einem Jahr voll Trauer um so viele Totedurch einen bedrohlichen Virus.
Und immer noch Tote durch Kriege dieses Jahr,
Menschen auf der Flucht vor Gewalt.
Eingesperrt in Lager.
Beim Propheten Hesekiel heißt es: „Ich habe kein Gefallen am Tod dessen, der sterben müsste, spricht Gott der Herr.“ Schau genau: die schwarze Taube kringelt sich.
Auf dem blauen Untergrund bleibt nur ihr Schatten.
Blau ist die Farbe Gottes.
Alles Unvollkommene, das Leid, der Schmerz,Gewalt und Sünde sind aufgehoben bei Gott.
Gott sagt durch den Propheten Hesekiel:„Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben.“
Das Abziehbildchen kringelt sich. Die Taube wendet sich. Löst sich. Macht sich frei.
Die weiße Taube kommt, mit dem Ölzweig im Schnabel.
Zeichen der Hoffnung. Neues Leben wird wachsen.
Und wir? Was machen wir mit dem Abziehbildchen?
Mit der Friedenstaube?
Lösen wir sie aus ihrer Erdenschwere?
Heften wir sie uns an, ganz nah ans Herz?
Was wäre, wenn die Taube wirklich flöge?
Trauen wir dem auch nur einen Flügelschlag lang?
Halten wir den blauen Himmel aus, den Frieden Gottes, der höher ist als alle Vernunft?
Amen.
- Ein Gebet miteinander und füreinander in Schlagzeilen
Krieg um Bergkarabach – Ein Land verblutet – und der Westen schaut zu: Das ist nur ein aktuelles Beispiel. Seit über 100 Jahren kämpfen die Republiken Armenien und Aserbaidschan um die Region Bergkarabach. In diesem Jahr ist der Konflikt erneut aufgeflammt. Todesopfer sind an der Tagesordnung, auch unter Zivilisten. Inmitten der immer wieder ausbrechenden Gewalt versuchen die Bewohnerinnen und Bewohner von Bergkarabach, ihrem täglichen Leben nachzugehen.
Wir bitten gemeinsam: „Gott, lass uns umkehren zu deinem Frieden!“
Der Flüchtlingsrat der UNO schätzt, dass Ende 2018 insgesamt 70,8 Millionen Menschen auf der Flucht waren.
Die UNO schätzt, dass 2018 insgesamt 13,6 Millionen Menschen neu ihre Heimat verlassen mussten. Umgerechnet ist das so, als wenn 37.000 Menschen pro Tag fliehen.
Wir bitten gemeinsam: „Gott, lass uns umkehren zu deinem Frieden!“
Frankreichs Innenminister sieht „Krieg“ gegen den Islamismus.
Aus Frankreich und Österreich erreichen uns Nachrichten über islamistischen Terror. Hilft dagegen „Krieg“, auch wenn er in Anführungsstrichen steht? Was hilft gegen Angst, Zorn und Neid, hier vor Ort und weltweit?
Wir bitten gemeinsam: „Gott, lass uns umkehren zu deinem Frieden!“
Forscher fürchten neue Konflikte wegen Corona
Der „Global Peace Index“ bildet jedes Jahr ab, wie es um den Frieden in der Welt steht. Dieses Mal schreiben die Experten besondere Warnungen in ihren Bericht. Die Corona-Pandemie verheißt nichts Gutes. Auch für unser Zusammenleben hier vor Ort.
Wir bitten gemeinsam: „Gott, lass uns umkehren zu deinem Frieden!“
Mit den Worten Jesu Christi:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
- Segen
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige
Gott, + Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Er bewahre uns vor Unheil und führe uns zum ewigen Leben.
Amen.
(Pfr. Olaf Wisch)